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Warum Dammkultur? Einige Grundlagen

1. Verbesserte Bodenatmung

Bodenbürtige Kohlensäure kann an den Dammflanken austreten, denn sie ist schwerer als Luft. So ist der Luftaustausch und damit die Sauerstoffversorgung der Wurzeln sichergestellt. Kohlensäure rinnt in die Furchen und ist somit für die Pflanzen länger nutzbar.

2. Wasserspeicherung und Erosionsschutz

Bei starken Niederschlägen tritt keine Bodenerosion ein. Das Wasser sickert in tiefere Bodenschichten und kann gespeichert werden.

Bei starker Trockenheit verkrustet die Oberfläche nicht großflächig. Die oberste Schicht

trocknet schuppenartig. Dadurch wird die Kapillarität des Bodens in ähnlicher Weise unterbrochen wie bei einem flachen Hacken mit Gänsefußscharen. Das spart Wasser. Daher ist in den Trockengebieten der Erde vermehrt Hügelkultur anzutreffen.

 

3. Unterbodenlockerung

Bei der klassischen Bodenbearbeiten entstehen durch das Aufbrechen von Verdichtungsschichten Hohlräume, die beim nachfolgenden Regen mit Feinboden zugeschlämmt werden. Danach sind in der Regel die Probleme größer als sie vorher waren.

 

Bei der Unterlockerung wachsender Pflanzen sieht das völlig anders aus. Wird hier

richtig gearbeitet, kann die Wurzelleistung von Kulturpflanzen in einer Vegetationsperiode mehr als verdoppelt werden. Dies ermöglicht uns die Dammkultur.

Es wird mit Spezialscharen gearbeitet, die in der Vegetation in der Dammfurche lockernde Arbeit leisten.

 

4. Bessere Humifizierung

Verschlämmte flache Böden sind von der Luftzufuhr abgeschnitten. Die organische Substanz im Boden wird durch Fäulnisprozesse reduziert. Wenn der Boden dann einmal im Jahr durch Pflügen gelüftet wird, geht ein Teil der organischen Substanz als Methan verloren.

Anders bei der Dammkultur: Durch die verbesserte Bodenatmung sind wichtige Voraussetzungen für die Humifzierung organischer Rückstände gegeben.

 

5. Niedriger Zeit- und Energieaufwand

Verglichen mit Pflügen ist die Grundbearbeitung mit dem Häufelpflug etwa

mit halbem Zeit- und Energieaufwand möglich, bei gleichzeitig verbesserter Arbeitsqualität

 

6. Unkrautregulierung

Unkräuter wie Quecke und Diestel verschwinden

 

7. Die Pflanzen reagieren mit gesundem
Wachstum und gut ausgebildeten
Früchten. Qualität lohnt sich.

 

 

Dammquerschnitt

Was passiert im Boden?

Grafik Ton-Humus-Komplex
Der Ton-Humus-Komplex

Der Ton-Humus-Komplex ist eine Verbindung aus Wasser, Humus, Organismen und mineralischer Substanz. Die Zerstörung dieses Komplexes durch intensive Bodenbearbeitung ist die Ursache für viele Probleme in der Landwirtschaft.

 

Der Ton-Humus-Komplex hat folgende Aufgaben im Boden:

  • Elsatizität des Bodens erhalten (Durch Humus- und Wassereinlagerung) 

  • Wasser und Nährstoffspeicherung 

  • Schaffung eines Lungensystems für die Bodenatmung

  • Lebensraum für Bakterien usw. die zusammen einen galertartigen Film über die festen Teile ziehen, und diese zusammenhalten.

 

Der Ton-Humus-Komplex schafft Ordnung im Boden, die Mykorizen können sich voll entfalten, das Leben kann arbeiten. Er entsteht vor allem bei der Wurzelbildung. Da bei der Dammkultur die Durchwurzelung der Erde dank des lockeren Bodens bis zu 5x so stark ausgeprägt ist, fördert sie auch die Bildung des Ton-Humus-Komplexes. 

Das Ganze ist ein System von geben und nehmen und unter dem Mikroskop wie ein eigener Kosmos. Mehr zum Ton-Humus-Komplex

 

Phytonzide

Phytonzide sind das Abwehsystem der Pflanzen, mit dem sie sich ihren Wurzelraum schützen und gegenüber anderen Pflanzen verteidigen. Es handelt sich um chemische Botenstoffe, die von Pflanzen ausgesendet werden und auf das benachbarte Umfeld wirken. Sie haben teilweise sogar eine antibiotische Wirkung.

 

Bei Kulturpflanzen sind diese Phytonzide normalerweise schlechter ausgeprägt, die können sich gegen Disteln und andere Unkräuter nur schwer wehren. 

Am Hang?!

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob der Damm auch am Hang funktioniert.

Aus Spanien kann ich berichten, dass über Jahrhunderte bewirtschaftete Hangflächen, nach dem sie auf Pflug, Kreiselegge usw. umgestellt wurden, aufgegeben wurden da die Erde erodierte. 

AMPFER UND CO:

Was sagt uns diese Pflanze?

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